Dienstag, 13. Dezember 2011

vom lesen oder ohne punkt mit komma

nachdem ich dich minutenlang gespannt, neugierig, gierig, lüstern, hoffend und ob der vergangenen nacht - auch ein wenig selig - angesehen habe, werde ich ganz sachte aufstehen, die tür leise öffnen und aus deinem zimmer gehen, dich schlafend zurücklassen, das kühle parkett unter meinen nackten füßen spürend, erstaunt meinen blick über das sofa schicken, wie zuvor über deinen rücken - fast zärtlich - erinnerungsschwanger, dein mund schweigt, mein herz tut es ihm gleich, du atmest ganz ruhig und langsam versickert die nacht zwischen den laken, so, als nähme ich sie als erinnermich mit mir, eingepackt in eine zukunftsillusion im seifenblasenformat, schlüpfe in meinen rock, unter den du erst vor stunden so beherzt gegriffen hast, fische das shirt und die unterwäsche unter dem tisch hervor, genehmige mir den letzten schluck rotwein der mir so verdammt das hirn vernebelte, entzünde eine zigarette, verschließe augen und herz, mir fällt ein: beim nächsten ton ist alles zu spät anders [piep], deshalb bloß keinen laut von mir geben, ich seufze nur innerlich, dafür umso lauter, nehme meine schuhe in die hand ich könnte auch kaffee kochen und gehe zur wohnungstür. natürlich werde ich nicht heimlich dein t-shirt eingesteckt haben, ich bin ja keine 14 mehr und ich ginge auch nicht von allein, damit niemandes traum platzt.


mir ist ein wenig schwindelig und wo mein auto steht, weiß ich auch gerade nicht genau und ich würde mich auch nie im leben gefragt haben:"warum nur bist du gegangen?"


nein. ich atme dich ein.


[und aus.]

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